Der alte Dom zu Mainz Der alte Dom zu Mainz
11. und 12. Jahrhundert

Hochmittelalterliche Stiftskirche

In der ehemaligen Kathedrale wurde das Johannisstift gegründet, das sein liturgisches Zentrum im Westen der Kirche hatte. Im Osten verblieb der Hauptaltar der Leutkirche. Auf der Nordseite der Kirche schlossen wohl Kreuzgang, Speise- und Wohnräume der Stiftsherren an.

Wohl noch 11. Jahrhundert trennte man den Mittelteil des Westbaus durch Arkaden von den Seiten. Der Westchor, von dem lediglich geringe Reste der Krypta erhalten sind, wurde im späteren 12. Jahrhundert durch eine monumentale Schranke vom übrigen Kirchenraum abgeteilt. Die über vier Meter hohe Mauer war schiffseitig mit Stuckfiguren geschmückt. Im gesamten Innenraum zog man im 13. Jahrhundert Tonplattenbeläge ein. Die teilweise wiederverwendeten Fliesen sind unterschiedlich farbig und verziert. Der gleiche Belag bedeckte vermutlich auch den Boden eines Korridors, der die Johanniskirche mit dem Dom verband. Der sogenannte Paradiesgang nahm schon bald nach seiner Entstehung u.a. als liturgische Verbindung der Kirchen auch Ladengeschäfte auf.

Fachberatung Dr. Guido Faccani